Immer wenn ein verheerendes Erdbeben Teile unserer Welt erschüttert, Städte und Dörfer zerstört werden und tausende von Menschen in Not geraten, können wir Berichte von Rettungshunden in der Presse und  anderen Medien verfolgen. Sie kommen in Einsatz, um in den Trümmern nach überlebenden Menschen zu suchen und diese zu finden. Wenn gewaltige Lawinen Menschen begraben, finden wir Berichte über speziell ausgebildete Hunde, die diese Menschen lokalisieren, wodurch schon viele Leben gerettet wurden.

Doch die meisten Einsätze von Rettungshunden erfolgen im lokalen und regionalen Umfeld.

Wenn angenommen wird, dass sich eine vermisste Person in einer lebensbedrohlichen Lage befindet, werden häufig Rettungshunde zur Unterstützung alarmiert. Tagtäglich gehen Vermisstenmeldungen bei der Polizei ein.

Der demente Mann aus der Nachbarschaft, der vom Spaziergang nicht nach Hause kam.
Die verschwundene alte Frau aus dem Alters-bzw. Pflegeheim.
Die entlaufene, verwirrte Person aus der Psychiatrie.
Der Wanderer, die Pilzsucher, deren Auto verlassen auf einem Waldparkplatz steht.
Ein Patient, dessen Bett verlassen im Krankenhaus aufgefunden wird.
Die Kanufahrer, deren Boot gekentert auf dem See treibt.
Der Partner, der auf seinen Suizid hinweist.
Das fehlende oder überfällige Kind, das nicht in der Schule, nicht auf dem Spielplatz und nicht bei einer Freundin zu finden ist.

Die Polizei leitet dann die erforderlichen Maßnahmen ein. Der verstärkte Einsatz von Polizeistreifen und das Absuchen des Geländes mit einem Polizeihubschrauber sind meist die ersten Schritte. Entsprechend der Situation und der Dringlichkeit wird weitere Unterstützung durch die Rettungshundestaffeln der Hilfsorganisationen, wie DRK, MHD, JuH, ASB, THW, DLRG, BRH, über die Rettungsleitstellen angefordert. Je nach Sachlage und Anforderung kommen nun die ausgebildeten und geprüften ManTrailer (Personensuchhunde) und Flächensuchhunde in Einsatz.

Der ManTrailer (Personensuchhund) nimmt anhand eines Geruchsträgers beim letzten Sichtungsort der vermissten Person die Spur auf und verfolgt diese in Laufrichtung. Der Flächensuchhund durchsucht Freiflächen, Waldgebiete, leerstehende Häuser, Garagen, Fabrikgelände und Gebäudekomplexe, in denen sich die Person aufhalten könnte.

Bei großangelegten Suchaktionen werden oftmals mehr als 50 Suchhunde eingesetzt. Nicht selten kann die vermisste Person gefunden und durch die geschulten Rettungshundeführer erstversorgt werden.

Die Rettungshundestaffeln der Hilfsorganisationen arbeiten ehrenamtlich und kostenfrei. In der Regel sind sie 24 Stunden, 7 Tage in der Woche erreichbar.

Die umfassende Ausbildung für Hund und Hundeführer dauert 2 – 3 Jahre. Sie müssen für ihre Einsatzfähigkeit eine Prüfung absolvieren, die alle 24 Monate wiederholt werden muss.