Die Ausbildung zum Flächenhund dauert ca. 2-3 Jahre. Die Einsatzfähigkeit wird in einer gemeinsamen Prüfungsordnung der Hilfsorganisationen geprüft und muss alle 24 Monate wiederholt werden. Manche Organisationen haben eine eigene Prüfungsordnung, die sich im Wesentlichen an die GemPPO anlehnen.
Der Hund lernt ein zuverlässiges „Anzeigen“ (Verweisen) einer gefundenen Person. Am meisten verbreitet ist das lautstarke, freudige Bellen an der Person, bis der Hundeführer eingetroffen ist. Manche Hunde sind aber nicht bellfreudig. Bei diesen kann dann die Ausbildung zu einem „Bringsler“ oder „Rückverweiser“ gewählt werden. Bei allen Varianten darf die gefundene Person nicht „bedrängt“ werden.
Für die Suche lernt der Hund selbstständiges Arbeiten, seine Nase entsprechend einzusetzen, sich im dichten und unwegsamen Gelände sicher zu bewegen, bei der Aufnahme einer menschlichen Witterung den Ursprung zu orten und dorthin vorzuarbeiten.
Aber der Rettungshund muss für seine eigene Sicherheit auch „Gehorsam“ lernen. So zählen „Sitz“, „Platz“ , „Fuss“, „Steh“ ebenso zu den Grundübungen wie das „Ablegen“ und „Abrufen“ des Hundes.
Aufgaben des Hundeführers
Der Hundeführer lernt seinen Hund zu „lesen“ und baut eine besondere Bindung zu seinem Hund auf, die auf gegenseitiges Vertrauen beruht und somit ein Team gebildet wird. Dem Hundeführer werden unterschiedliche Einsatztaktiken vermittelt, das strukturierte Führen und Lenken seines Hundes in den Suchgebieten. Wissen in Karte – Kompass – Orientierung, erweiterte Erste Hilfe, BOS-Funk, Erste Hilfe Hund und Kynologie sind ein Muss für jeden Hundeführer.
Übungsgebiete und Helfer
Für die Ausbildung werden entsprechende Übungsgebiete sowie Helfer benötigt. Idealerweise können topologisch unterschiedliche Waldgebiete, Steinbrüche, Freiflächen mit Flüssen und Seen, sowie leerstehende Gebäudekomplexe, Fabrikgelände und Bauhöfe verwendet werden. Helfer und Versteckpersonen sind ebenso wichtig wie die Hundeführer. Sie können individuell auf den Hund eingehen, sie motivieren, anreizen und belohnen. Ein guter Helfer kennt die Entwicklungs- und Ausbildungsstände der Hunde und Hundeführer, deren Stärken ebenso wie die Schwächen.
Im Regelfall führen die Rettungshundestaffeln wöchentlich zwei Übungstermine durch, einer abends, einer am Wochenende. Jeder Hund erfährt hierbei 2-4 Übungssequenzen.