Unsere gute Freundin Heike hat ein kleines Bistro. Wenn wir dort sind werden wir auch von den Gästen freudig begrüßt. Von Heike bekommen wir oft etwas Besonders, einen Kauknochen, ein Schweineohr, getrocknete Pansen oder eine andere Leckerei. Wir haben dort eigene Ruheplatze und dürfen uns , wenn wir uns benehmen, frei bewegen. Doch meistens sind wir nach dem Training sowieso etwas müde. Bei Heike wohnt kein Hundekamerad und ihr Kater Mauni ist nun auch schon seit einiger Zeit über die Regenbogenbrücke gegangen.
Plötzlich ist Heike sehr krank. Sie hat einen Schlaganfall. Nach Tagen im Krankenhaus und anschließender Reha ist sie trotzdem noch unsicher auf den Beinen und kann mit eine Hand nicht fest zupacken. Sie weiß nicht wirklich, wie es weiter gehen soll, kann sie ihr Bistro weiter führen? Hat sie die Kraft dazu? Macht es überhaupt noch einen Sinn? Ihre Freunde und Familie versuchen sie zu aufzumuntern und zu unterstützen, doch es bedarf mehr um ihr den Mut zu geben und zur körperlichen Aktivität zu bewegen, damit der Heilungsprozess für Körper und Seele erfolgreich weitergeführt wird.
Malte und ich haben einen tollen Einfall. Wir sind überzeugt, dass er zum Erfolg führt. Doch wie können wir ihn umsetzen? Wir sind zu dem Menschen mit dem wir zusammenleben sehr verbunden. Manchmal klappt auch eine Kommunikation unserer Gedanken mit Bildern, dann wenn wir uns sehr darauf konzentrieren und er es zulässt. Abwechselnd versuchen wir es mehrfach, doch immer erfolglos.
Ich werde sehr krank, kann nichts mehr fressen, mein Körper vergiftet innerlich, da die Nieren nicht mehr arbeiten. Kraftlos bin ich dem Sterben nahe, trotz der Medikamente und Infusionen die ich bekomme. In den letzten Tagen konnte ich mich noch von meinen Freunden und Kameraden verabschieden. Malte weicht nicht von meiner Seite und auch mein vertrauter Mensch, den ich sehr liebe, bleibt Tag und Nacht bei mir. Habe ich mit meinem Wunsch ihm meine Gedankenbilder zu übermitteln noch Erfolg? Ich setze meinen ganzen Willen daran.
Ich werde überleben, ich habe Hunger und das Fressen schmeckt, die Nieren haben ihre Aufgabe wieder aufgenommen. Ich werde mich erholen und zu Kräften kommen, damit ich im Sommer wieder auf den Wiesen, in den Wäldern spazieren und in den Bächen planschen kann. Doch das wird eine andere Geschichte geben.
Nur wenige Tage sind vergangen. Wir holen Heike ab, die sich sehr freut da es mir besser geht, und fahren zu der alten Heimat von Una, die ja vor ein paar Monate bei uns eingezogen ist. Die Menschen begrüßen sich und müssen wie immer einen Kaffee trinken und leckeren Kuchen essen, von dem wir leider nie etwas bekommen. Dann springt plötzlich Biene in das Zimmer, sieht sich um und springt Heike auf den Schoß. Sie sieht genauso aus, wie auf meinem Gedankenbild, klein, schwarz mit ganz langen, wuschelligen Schlappohren. Biene ist ein Cocker Spaniel. Das Mädchen ist ein Jahr alt.
Das alles war vor einem Jahr. Heike geht es zwischenzeitlich viel besser. Sie ist in unserer Rettungshundestaffel aktiv und Biene wird zum Flächensuchhund ausgebildet. Es macht Beiden viel Spaß und Freude. Im Bistro sind wir weiterhin gern gesehene Gäste und bekommen von Heike unsere Leckereien.