Die Ausbildung eines ManTrailer-Teams ist vielfältig und umfassend. Als Hundeführer müssen Sie lernen, ihren Hund zu „lesen“, ihm zu vertrauen, zu folgen (denn er hat die bessere Nase als Sie) und ihn richtig zu unterstützen.
Der Hund lernt dagegen, seinem Hundeführer zu vertrauen, da dieser seine Sicherheit, sein Freund und Kamerad ist. Dies ist ein langwieriger Prozess, der nicht als selbstverständlich angesehen werden darf. Nur ein aufeinander eingeschworenes Team, das sich gegenseitig respektiert und vertraut, wird gute Arbeit bei dieser besonderen und anspruchsvollen Aufgabe leisten.
Das Team
Ein ManTrailer-Team besteht aus mindestens drei Komponenten: Hund, Hundeführer und Helfer (Begleitperson). Idealerweise sind bei einem Einsatz 2 bis 3 ManTrailer-Teams vor Ort, sowie ein Einsatzwagen mit Blaulicht zur Absicherung an befahrenen Straßen.
Aufgabe des Hundeführers
Die schwierigste Aufgabe ist wohl, seinen Hund in den unterschiedlichsten Situationen „lesen“ zu lernen und dementsprechend zu reagieren. Nicht weniger wichtig ist das Vertrauen in ihn. Er ist derjenige, der die spezialisierte Nase besitzt. Sie sollten ihm das Verfolgen der Spur überlassen und ihn nicht bewusst oder unbeabsichtigt manipulieren bzw. lenken.
Zusätzlich zur Arbeit mit dem Hund ist im Rettungsdienst eine Grundausbildung im Sanitätsdienst, Erste-Hilfe am Hund, Kynologie, Karte – Kompass – Orientierung, sowie die Handhabung von BOS-Funk erforderlich.
Aufgabe des Helfers (Begleitperson)
Zu einem guten Team zählt ein Helfer, der Hund und Hundeführer in ihrer Arbeit gut kennt. Selbstverständlich hat dieser ebenfalls an den Zusatzausbildungen teilgenommen. Der Helfer begleitet während einem Trail Hund und Hundeführer, beobachtet sie und beurteilt ihre Handlungen. Er steht dem Hundeführer beratend zur Seite. Des Weiteren sichert der Helfer Hund und Hundeführer gegen mögliche Risiken aus dem Umfeld ab. Er informiert über eventuell auftretende Gefahren, wie z.B. Fremdhunde, Fahrrad, Autos usw. und hält den Kontakt zur Einsatzleitung.
Der Helfer behält den Überblick und ist die Sicherung und Unterstützung des Hundeführers.
Das 2. oder 3. ManTrailer-Team
Im Einsatzfall ist es sinnvoll, wenn 2 – 3 ManTrailer-Teams vor Ort sind. So können die Ergebnisse des ersten ManTrailer-Teams bei Bedarf überprüft werden, z.B. zur Absicherung der Laufrichtung der vermissten Person am Abgangsort, bei Kreuzungen oder Abzweigungen.
Oftmals hat die gesuchte Person schon eine Entfernung von mehreren Kilometern zurückgelegt, bevor ein ManTrailer seine Arbeit aufnimmt. Ein gut in Kondition stehender Hund ist durchaus in der Lage, je nach Schwierigkeitsgrad und Umgebungsbedingungen, 3 – 5 km (mit entsprechenden Pausen) zu arbeiten. Doch dürfen Sie nicht vergessen, es ist für den Hund Schwerstarbeit! Als verantwortungsvoller Hundeführer müssen Sie ihn aufmerksam beobachten. Während eines Trails kann sich die Körpertemperatur des Hundes um 1 – 1,5 Grad erhöhen. Achten Sie auf die Anzeichen Ihres Hundes, wenn er Wasser oder eine Pause benötigt. Führen Sie immer genügend Wasser mit sich. Besonders triebstarke Hunde können in einen „Suchrausch“ verfallen, in dem sie ihre Leistungsgrenzen selbst nicht mehr erkennen. Wenn der Hund seine Konzentration verliert und vermehrt Übersprungshandlungen zeigt, sollten Sie die Suche abbrechen, zumindest eine längere Pause einlegen. Auch hier kommt nun die Anwesenheit weiterer geprüfte Teams positiv zum Tragen, da am Endpunkt des ersten Trailers die Spur weiter verfolgt werden kann.